Seit vielen Jahren sind die Übe-Schallplatten und CDs der Reihe Music minus one bei Musikern beliebt. Zahlreiche Aufnahmen bekannter Klassik- oder Jazzstücke sind dort ohne die jeweilige Hauptstimme editiert. Auf diese Weise kann man zu Hause im eigenen Wohnzimmer mit professionellen Ensembles proben.
In Analogie zu dieser Serie habe ich begonnen die Melodien von Dialekten zu üben. Anders als bei den Übe-Editionen werden die Fehler allerdings nicht verworfen. – Zusammen mit den Summ-Übungen weiterer Musiker werden sie zum Material der Komposition.
Die Dialekte habe ich zum größten Teil selbst in einigen abgelegenen Regionen Europas und der USA aufgenommen, wo sich der Singsang am besten erhält. Doch der melodiöse Reichtum ist nicht so leicht zu konservieren. In kurzen Zwischentexten denke ich über die Schwierigkeiten des Aufnehmens und Möglichkeiten der digitalen Abbildung mittels Software nach. Als Dialekt-Jägerin bin ich immer auch eine Art Schmetterlingsjägerin, denn wenn man ein Mikrofon aufstellt, verschwinden die Melodien sehr schnell.
Mit Dialektstimmen aus dem Rheinland, vom Hardangerfjord in Norwegen, von der türkischen Schwarzmeerküste, aus Santa Cristina Gela in Sizilien, Senim in Portugal und Summerville in Georgia/USA.
Bei den Sprachen handelt es sich um Deutsch, Englisch, Norwegisch (Nynorsk) , Mirandes, Albanes und Lasisch.